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Sonntag, 31. Mai 2015

KONSUMFASCHISMUS (...ist kein Anachronismus sondern gegenwärtiger Mainstream)


(Bild: Zombies feiern Party im Supermarkt)

Konsumfaschismus (Text für den C4 Blog aus Kritikdesign 2010 - Auszug aus Überlegungen zum neoliberalen Putsch seit Sommer 2007 im Zusammenhang mit der totalitären Grundstruktur der angeblich "freien" die faktisch, hypermanipulierten Märkte sind)

Banken-Skandale, Immobilien-Spekulanten, Militär-Diktaturen, US-Imperialismus, Rassismus, Irak-Krieg, Öl-Desaster … bis zu Massen-Tierhaltung, Gen-Manipulation und moderner Sklaverei. Einige Begriffe scheinen aus der Sicht einer möglichst sozial orientierten Gesellschaft nicht motivierend. Da wundert es nicht, dass plötzlich ein [zu] kurzer Ansatz über Konsum und Macht in neoliberalen Strukturen logischerweise schnell sehr deutlich wird. Von Martin Reiter

“Konsumfaschismus bezeichnet das “neoliberale Regime” der unsichtbaren Hand im freien Markt. Diese “Hand” hat ihre Arbeitslager in der ehemaligen “dritten Welt” aber auch in den Köpfen der digital-ferngesteurten Konsumproleten , ihre Paladine in Form von freiheitlichen Politikern in der “ersten Welt” und die randalierenden bzw. mordenden “Massen” sind die von Gier und Wettbewerb getriebenen kaufsüchtigen Konsumenten.

Faschistisch sind daran die Hierachiepyramiden und die quasi miltiärische Organisation der Märkte und Produktionsprozesse. Reine Selbstkritik und Kritk der Verhältnisse, hilft nichts und niemanden, das ist dann eben nur Mittäterschaft getarnt als mitfühlende, unterlassene Hilfeleistung.

Aktion ist angesagt … von Konsumverweigerung, Bildungsarbeit, Aufklärung, Kredtikarten und Smartphones wegschmeissen bis hin zu - "Hack dir eine Ecke ab”.

Im Mai 2015, die Berliner Volksbühne bringt die 120 Tage von Sodom frei nach Pier Paolo Pasolinis Film, inszeniert von Regisseur Johann Kresnik. (Zitat:)../Kresnik will nach Angaben der Volksbühne in seiner Inszenierung eine neue, verborgene Form des Terrors untersuchen: die Konsumgesellschaft. „Der Konsumfaschismus errichtet sein System von innen, und die Ideologie des Geldes schlägt erst einmal Wurzeln, über die der jüngste Reiter der Apokalypse mühelos hinweggaloppiert”, heißt es in der Ankündigung des Theaters. (Zitat Ende) Marquis De Sade schrieb die „120 Tage“ wie auch seine Romane „Aline und Valcour“ und „Justine“, welch Letzerer als das unmoralischste Buch aller Zeiten gilt, in Gefangenschaft. Von 1778 bis 1790 verbrachte der Marquis sein Leben auf Betreiben seiner Schwiegermutter Marie-Madeleine de Montreuil hinter Gittern.

De Sade als "die dunkle Seite der Aufklärung" nahm die Tatsächlichkeiten des späten zwanzigsten- und beginnenden einundzwanzigsten Jahrhundert voraus, vielleicht hatte er Adam Smith "der Wohlstand der Nationen" in die Zukunft interpoliert und die im achzehnten Jahrhundert revolutionäre Idee der "unsichtbaren Hand" (die die absolutistische Königshand abzuhacken fähig schien), bis zu Ende gedacht. Vielleicht ahnte er schon, dass die Losung "der König ist tot" sich in ein "jeder ist König" verkehren könnte.

Wesentlicher Aspekt von Pasolinis System- und Machtkritik war der Konsumterror (frei nach Pasolini: Konsumismus), die neokapitalistische Realität und deren Gleichschaltung der Menschen und ihrer Bedürfnisse durch die Macht des Konsumierens. Soweit so richtig, im Jahr 2015 dynamisiert sich diese Entwicklung, seit den 80ern des vergangenen Jahrhunderts fegt eine Art neufreiheitlicher Putsch um die Welt, das Konsumbedürfnis nimmt paralell zur immer mehr um sich greifenden Liebesunfähigkeit zu. Fressen und kaufen als Ersatz für Geistesarbeit und Liebe, im fleischlichen wie platonischem Sinn, dies kann auch mit "konsumieren statt vögeln" beschrieben werden.

Der Konsumfaschismus kommt also tatsächlich von innen, aus der gefühlten Leere, die nach erfolgreichem Einkauf aber erfolgloser Befriedigung durch eben diesen Einkauf entsteht. Das neoabsolutistische Marktregime unserer Tage nutzt diese Defizite geschickt aus, um auf der einen Seite die Gesellschaften weiter zu atomisieren, und sie andererseits mittels Konsumsklaverei, bis hin zu den zukünftigen Gedanken die die einzelnen "Marktteilnehmer" haben werden, verwerten zu können. Die zeitgenössische Diskussion zu Datenmärkten und Massenüberwachung ist dafür das beste Beispiel, Du denkst Du konsumierst (Google, Facebook, Apple, Android und Co.) während dem Du verkauft wirst.

Wir verkonsumieren unsere Welt, ein Entkommen gibt es für niemanden mehr, die Täterschaft ist zur Gänze verinnerlicht und wird als harmlos, ja sogar modern empfunden obwohl es einen beinah unvorstellbaren Anachronismus darstellt der sich bereits dem Viktorianisches Zeitalter anzunähern beginnt. Nicht von ungefähr finden es manche Kulturverwurschtler cool sich "Kulturagenten" oder Schlimmeres zu nennen, rückwärtsgewandt biedert man sich als Dekorateure dem konsumtotalitären Mainstream an, um im Wettbewerb mit der Ikea-Nippes-Abteilung auf Staatskosten oder als Werbeanhängsel sein Auskommen zu haben, vom sogenannten Medienbetrieb ganz zu schweigen.

Die durch die digitale Reaktion (dem digitalen Imperativ) Wirklichkeit gewordene Total-Bürokratie, beschleunigt den Prozess der Weltverwertung auf eine wahrlich sadistische Weise. Letztlich fressen wir uns selbst auf (das vereinzelt Sado/Maso-Sobjekt), obwohl es andere Blickwinkel und Möglichkeiten geben würde. Anstatt zu konsumieren könnte auch angereichert werden, angereichert mit Wahrnehmung, Erkenntnis, Lernfähigkeit und neuen Technologien, wären wir in der Lage die Welt nicht aufzufressen und unbrauchbar wieder auszukotzen, sondern verteilt zu gestalten und weiter zu konstruieren. Aber wer bringt dies den Konzernen, NSA-Google- und Kulturagenten bei (?), dies ist die Alles entscheidende Frage.

Es ist weder anachronistisch noch verwunderlich, wenn ein erfahrener Regisseur, Schauspieler im Blute watend, "Konsumfaschismus" ins Publikum brüllen läßt...verwunderlich ist höchstens, dass Theaterwissenschaftsabsolventen dies für nicht zeitgemäß halten, ihren Verstand, Augen und Ohren schließen und hoffen das sie irgendwer für ihre geistige Inkontinenz bezahlt - aber ist ja klar, wahrscheinlich wollen sie nur einkaufen gehen, sind wir nicht alle irgendwie bestochen?

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